Informationsveranstaltung im Bürgersaal“ in Prohlis


Am 5. Juni 2013 besuchte ich die Informationsveranstaltung „Depression“ im Bürgersaal des Ortsamtes. Sie wurde vom „Quartiersmanagement“ und dem „Dresdner Bündnis gegen Depression e. V.“ veranstaltet. Anhand der zahlreichen Besucher war zu erkennen, wie stark das Interesse an diesem Thema gewachsen ist.

Herr Jörg Freiershausen, Vorsitzender des Dresdner Bündnisses gegen Depression e. V., gestaltete diesen Informationsabend aus der Sicht eines Betroffenen, der schon viele Jahre mit dieser Krankheit lebt. Leider war es dem als zweitem Redner avisierten Diplompsychologen Herrn Mathias Mohr, Mitarbeiter des Krankenhauses Dresden-Neustadt, als persönlich mit dem Hochwasser Konfrontierten nicht möglich, zu erscheinen. Er sollte über das Thema „Männer sind anders – und Depressionen bei Ihnen auch“ sprechen.

Bei dem Krankheitsbild der Depression ist es nicht möglich über diagnostische Verfahren, wie z. B. Laboruntersuchungen, einen Nachweis zu führen. Deshalb steht dem Kranken oft ein langer Weg von Untersuchungen, die die Symptome abklären bzw. ausschließen, dass eine organische Erkrankung vorliegt, bevor. Aber in diesem Zeitraum schreitet das Leiden voran, und kann im schlimmsten Fall in einem Suizid enden.


Johannistag

Als Erläuterung möchte ich an dieser Stelle einige Sätze aus der Präsentation zitieren:

  • „Wer nicht selbst depressiv war, kann das nicht verstehen.“
  • „Die Depression hüllt mich ein, fester und fester, bis kein Platz mehr ist für Lebendigkeit, nur noch Schmerz und Schwere.“

Aber eine Depression ist behandelbar. Zuerst muss vom Facharzt eine medikamentöse Behandlung begonnen werden. Aber parallel dazu ist es dringend erforderlich, in jedem Fall eine Psychotherapie einzuleiten. Diese wird in drei Schritten durchgeführt. Zuerst erfolgt die Akuttherapie, nötigenfalls in einer klinischen Einrichtung. Dann wird zur Erhalttherapie übergegangen, an die sich eine Vorsorgetherapie anschließt. Aber trotz dieser Maßnahmen ist es möglich, dass der Erkrankte einen Rückfall erleiden kann.

Auch ich als Betroffene habe noch ein viel tieferes Verständnis über diese Krankheit erfahren. Angehörige von Erkrankten konnten sich über die vielfältigen Symptome, mit denen sich die Erkrankung äußern kann, und zahlreiche Möglichkeiten, Hilfe zu finden, informieren. Und ich bin mir sicher, dass sie jetzt dem Erkrankungsbild nicht mehr ganz so ratlos gegenüberstehen, da sie erfahren konnten, dass es Selbsthilfegruppen sowohl für Betroffene, als auch deren Angehörige gibt. Selbst im Internet kann man sich mittels einer Version für Patienten über die „Leitlinien bei der Behandlung von Depressionen“ informieren. (G.T.)

Kontakt
„Selbsthilfe Aktiv mit Depression“
Telefon: 0351/4590256
E-Mail: kontakt@sad-dresden.de
Internet: www.sad-dresden.de