25 Jahre Palitzsch - Museum


Am 6. Juni hatte Prohlis wieder einmal ein Jubiläum. Das Heimat- und Palitzschmuseum konnte sein 25-jähriges Bestehen feiern. Der Träger des Museums sind mittlerweile die Technischen Sammlungen Dresden. Heute hat auch die JugendKunstSchule mit einem breitgefächerten Angebot an Aktivitäten im Hause ihre Räume.

Die einleitenden Worte sprach Herr Neukirch, seit 2007 der Leiter des Museums. Er gab das Wort an Herrn Koge, aus dessen Vortrag ich im Folgenden zitiere, weiter. Danach schilderte Herr Neukirch den Werdegang des Museums nach dem Ausscheiden von Herrn Koge als Leiter. Sehr interessant war vor allem das Bildmaterial über die Sanierung des Gebäudes im Jahr 2005 einschließlich Ausbau des Dachraumes. Ich selbst konnte ehrenamtlich vier Monate die Wanderausstellung über das Trickfilmstudio Dresden betreuen und erinnere mich noch gut an deren sehr gut besuchte Eröffnungsveranstaltung und die noch einige Wochen dauernden kleine technischen Schwierigkeiten mit der Heizung. Zum Ende der Veranstaltung hielt der Amateur-Astronom und Physiker Herr Dr. Bitnar , der am Rand von Dresden eine kleine Sternwarte hat, einen Vortrag zum Thema „Sterne über Dresden“. Fotografien zu diesem Thema sind im Dachgeschoss des Museums zu besichtigen.

Der Name des Museums geht zurück auf den Bauern und Gelehrten Johann Georg Palitzsch, der von 1723 – 1788 lebte und in Prohlis ansässig war. Durch ihn und seine Wiederentdeckung des Halleyschen Kometen im Jahr 1758 wurde Prohlis weltbekannt. Er hinterließ bei seinem Tode eine umfangreiche Sammlung wissenschaftlicher Geräte, eine große Bibliothek sowie Aufzeichnungen und hatte einen regen Briefwechsel mit namhaften Persönlichkeiten gepflegt. 1877 wurde ihm zu Ehren in Prohlis ein Denkmal unter Mithilfe der Dorfgemeinde und des Freiherrn von Kap-herr errichtet. Im Jahr 1978 verfasste der Lockwitzer Arzt Dr. Theile eine ausführliche Biografie Palitzschs und rettete zwei Palitzsch-Ölgemälde.


Palitzsch-Museum


Palitzsch-Museum

Im November 1975 begann Herr Koge, der spätere Leiter des Museums, dem Rat der Stadt vorzuschlagen, das damalige Gebäude Altprohlis 3 ( heute Gamigstr. 24) als Gedenkstätte für Palitzsch zu erhalten. Daraufhin retteten Denkmalpfleger den Palitzsch-Brunnen, das Denkmal und die Toreinfahrt zum Schloss, die heute den Eingang zum Palitzschhof bildet. Durch einen Arbeitskreis begannen Vorbereitungen zur Museumseröffnung. 1988, zum 200. Todestag Palitzschs, konnte das restaurierte Denkmal im Beisein vieler Interessierter an seinem neuen Standort eingeweiht werden. Das Museum war nicht groß, aber dafür reich an Informationen. Es wurde in den ersten Jahren von Frau Paul aus dem Arbeitskreis geleitet, seit 1990 von Herrn Koge. Nach der Wiedervereinigung taten sich neue Schwierigkeiten wegen ungeklärter Besitzverhältnisse auf, aber dennoch ging es voran. Das Museum konnte nach dem Auszug der Dienstleistungseinrichtungen die 1. Etage beziehen und so standen nun 400 Quadratmeter, aufgeteilt in 16 Räume, zur Verfügung. Intensive Nachforschungen, die Schenkungen und Ankäufe nach sich zogen, erweiterten die Anzahl der Ausstellungsexponate stark. So konnte ein Themenrundgang durch die Räume eingerichtet werden. Die beiden größten Räume wurden zur Darstellung Palitzschs Leben und Werk verwendet. Danach folgten Orts- und Schlossgeschichte (leider musste es nach einem Brand 1985 abgerissen werden), Ziegeleien, Mehrzwecksaal für Veranstaltungen und ständige Sonderausstellungen, die letzte Handweberei in Dresden sowie Räume für Material und Lager. Außerdem noch ein Mikroskopierraum mit 10 Mikroskopen, der gleichzeitig als Schauraum zum Schlossbrand diente, sowie Büro und Archivraum. Das Museum wurde und wird vielfältig genutzt und es entstanden Arbeitskreise u.a. der Astro-Club, aus dem dann die Palitzsch-Gesellschaft hervorging. Von einigen Einrichtungen wurden Projektaufgaben an Schüler und Studenten vergeben. Zu den prominenten Besuchern während des Prohliser Herbstfestes gehörten sowohl der Oberbürgermeister, als auch der Landtagspräsident. Ebenso besuchte der Sächsische Ministerpräsident Prof. Dr. Biedenkopf sowie andere Persönlichkeiten aus Ortsamt und Ortsbeirat die Museumsstätte.

Unbedingt erwähnt werden sollte noch, dass der Dresdner Südosten eine 7000-jährige Besiedlungsgeschichte nachweisen kann. Über die Internetadresse können sich deren Besucher auch einen Überblick zu den museumspädagogischen Angeboten verschaffen. Ich wünsche mir für das Museum einen noch größeren Bekanntheitsgrad und viele interessierte Besucher. (G.T.)

Öffnungszeiten:

Mittwoch – Sonntag: 13 – 18 Uhr
Kontakt
Telefon: 0351 / 7967249
Internet: www.museum-dresden.de
Mail: Peter.Neukirch@museum-dresden.de